Kefir machen – geht fast von selbst…🦩
Um köstlichem Kefir zu machen, braucht Ihr:
ca. 3 EL Kefirknollen
1 Liter Milch (H-Milch oder kurz erhitzte Rohmilch)
1 verschließbares Glas-Gärgefäß für mind. 1000 ml (z.B. großes Gurkenglas)
1 feinmaschiges Sieb, 1 Eßlöffel und 1 Silikonstielschaber
1 Flasche oder Karaffe für die Aufbewahrung des Kefir-Getränks im Kühlschrank (oder die leere Milchpackung 😘)
Milchkefir machen in 9 simplen Schritten
1.
Gebt die Kefirknollen in das Gärglas.
2.
Dann bereitet den Kefirpilzen ein Milchbad bei Zimmertemperatur.
3.
Verschließt das Gärgefäß fast ganz dicht (damit das CO2 entweichen kann, aber nichts Feindliches in das Arbeitsglas eindringt).
4.
Stellt das Gärglas bei Zimmertemperatur (16-22 Grad) an einen Platz, der vor direktem Sonnenlicht geschützt ist.
5.
Laßt die Kefirknollen je nach persönlichem Geschmack 1-2 Tage ungestört arbeiten.
6.
Gießt den fertigen Kefir durch ein feinmaschiges Sieb in eine Schüssel. Wenn der Kefir recht flüssig ist, könnt Ihr ihn gleich in eine Flasche füllen. Sonst einfach in der Schüssel rühren, bis sich Molke und Kefir wieder gut verbunden haben. Dann in kühlschranktaugliches Gefäß umfüllen.
7.
Das Gärglas kurz heiß und ohne Spüli (!) auswaschen.
8.
Während Eure Kefirknollen arbeiten, lagert sich Casein an ihnen ab. Das ist etwa so, als habe frau sich abends nicht abgeschminkt und ihr Makeup verkleistert die Poren. Darum sollte das Casein wieder von der Knollen“haut“ gelöst werden.
In der Literatur hält sich hartnäckig die Ansicht, man solle die Knollen deshalb mit Wasser (lauwarm max.) spülen, bevor sie in neue Milch kommen. Dabei werden aber vor allem kostbare Mikroben ausgewaschen.
Sinnvoller ist, die Knollen in die neue Milch zu geben und ein paarmal umzurühren. Dadurch löst sich das Casein und – ein weiterer Vorteil – die Knollen teilen sich in kleinere Knollen. Das ergibt mehr Kefiroberfläche, die mit der Milch in Berührung kommt.
So einfach bekommt Ihr noch cremigeren Kefir.
Ein guter Deal, oder?!
9.
Repeat!
Wieder Kefir machen ❣️
Mehr über die gesunden Inhaltsstoffe Eures Kefirs erfahrt Ihr im kleinen 1×1 des Milchkefirs.
8 Wohlfühltips für Kefirpilze
Geschmack variieren beim Kefir machen
Ob Ihr Euch für den kaukasischen (Bild) oder tibetischen Pilz entscheidet, ist reine Geschmackssache. Der tibetische reiskornartige macht etwas saureren Milchkefir, der kaukasische blumenkohlartige produziert etwas milderen und cremigeren Kefir. Verfahren und Wirkungsweise sind gleich.
Kefir-Ideen für fast jede Gelegenheit entdecken❣️
Mit der Umgebungstemperatur beeinflußt Ihr den „Arbeitseifer“ Eurer Kefirarbeiter. Milchsäurebakterien mögen es schön zimmerwarm, „fressen“ Milchzucker und verstoffwechseln den von den Hefen erzeugten Alkohol. Hefen sind fleißiger, wenn Ihr den Kefir im Kühlschrank arbeiten laßt. Dann aber 3-6 Tage. Je nach Temperatur schmeckt Euer Kefir deshalb säuerlicher oder hefiger, je nachdem.
Und – logischerweise – je länger Ihr den Kefir machen laßt im Milchbad, desto intensiver entwickelt sich der Geschmack. Wenn Ihr es zu extrem betreibt, kann die Kefirpilzkultur umkippen, das äußert sich in eindeutig schlechtem Geschmack – die Dosis macht auch hier den Unterschied.
Mengenangaben
Oftmals begegnet man im Umgang mit Kefirknollen irrwitzigen Grammangaben… das ist Perfektionismus an der völlig falschen Stelle.
Eine bewährte Methode zum Abmessen der Kefirknollen geht so: Bedeckt den Boden Eures Wunschgefäßes 1-2 cm hoch mit Kefirknollen und füllt das Gefäß mit Milch oder Sahne bis max. 1 cm unter den Rand. Es spricht nichts dagegen, zwischendurch mit einem sauberen Löffel eine kleine Geschmacksprobe zu entnehmen, wenn Ihr Euch über den Säuregrad Eures Kefirs nicht sicher seid. Erfahrung macht hier den Meister. Gerade bei Experimenten oder für Desserts empfehlen sich kleinere Gefäße wie Marmeladengläser. Mit dieser narrensicheren Methode gelingt Euch jeder Kefir.
Sicherheit
Zur Sicherheit friert man sich schlauerweise beizeiten ein paar Knollen in 50:50 WasserMilchGemisch ein, damit man ein Backup hat für schlechte Zeiten.
Hygiene ist in Bezug auf Lebensmittel selbstverständlich – daher die Kefirknollen nicht mit der Hand, sondern nur mit sauberem Plastik in Berührung bringen.
Die Pilze bestehen aus Milchsäurebakterien und Hefen und Ihr wollt sie sicher nicht mit Genossen Eurer Hautbakterienfauna kontaminieren, die im Kefir nichts zu suchen haben.
Plastiksiebe und -löffel soll der Kefir bevorzugen. Da ich nicht sicher weiß, woraus Metallsiebe bestehen, nutze ich ein Plastiksieb.
Das heutzutage übliche Besteck aus Cromagan richtet aber überhaupt keinen Schaden an. Es ist das reaktionsträgeste Metall.
Gutes altes Silberbesteck hingegen… Wer noch Amalgamfüllungen hat und mal mit dem Kaugummistaniolpapier da drangekommen ist, weiß, wie unangenehm Mikroströme sein können. Das mag der Kefir auch so gar nicht – also ist mit Plastik/Silikon in diesem Falle alles viel einfacher und sicherer. Meist hat man eh einen Silikonteigschaber in der Küchenschublade. Der leistet auch beim Kefir machen gute Dienste. Beim Ausschaben letzter kostbarer Kefir-Reste aus dem Gärglas, beim Absieben, Sauerteigauffrischen undundund.
Neustart
Der gesunde Menschenverstand hilft Euch, um evtl. verdorbenen Kefirergebnissen nicht zum Opfer zu fallen: was eindeutig muffig, zu hefig oder einfach nur richtig schlecht riecht, gehört entsorgt! Siebt vorher die Kefirknollen aus, spült sie gründlich und fangt von vorne an.
Dasselbe gilt auch für den Start nach einem Urlaub (den der Kefir im 50:50 WasserMilchGemisch bequem 3 Wochen im Kühlschrank ausgehalten hat) oder nach der Zusendung von Kefirknollen, die auch im berühmten Gemisch stattfinden. Darin macht der Kefirpilz eine Art Winterschlaf – und verständlicherweise kann es sein, daß er ein paar Arbeitszyklen braucht, bis er wieder einwandfrei arbeitet.
Wer hat noch keine Kefirknolle?
Meine Lieblings-Kefirknollen-Züchterin, Sabine Friedewald, ist die Seele von „Kombucha Kefir Kunst und Co“. Ich habe nicht nur meine Kefirpilze von ihr, sondern Sabine arbeitet auch schamanisch. Da ist sie mir ebenfalls nah. Sie erforscht die Tiefen des Lebens mit Pinsel und Farben statt wie ich mit Worten. Neben Milchkefirpilzen züchtet sie hingebungsvoll auch Wasserkefir, Kombucha und Ginger Roots – natürlich lebensmittelüberwacht.
Euer Essen ändert Euch – lebt leicht gesünder & glücklicher ❣️
Wie vielseitig Kefir ist, könnt Ihr in meinen beliebten Büchern erfahren. Schaut Euch gern gleich einmal um: